F&E: Entwicklung moderner Designs, innovativer Materialien und nachhaltiger Verarbeitungstechniken
Forschung und Entwicklung (F&E) bezieht sich bei HUGO BOSS auf den Produktentstehungsprozess, der die Umsetzung einer kreativen Idee in ein kommerzialisierbares Produkt umfasst. Die F&E-Aktivitäten des Unternehmens umfassen dabei die Bereiche Produktdesign, Modellentwicklung sowie technische Produktentwicklung. Sichtbar wird die Arbeit der F&E-Teams vor allem in der Verwendung neuartiger Materialien, innovativer Schnitte und Muster sowie in qualitäts- und effizienzsteigernden, nachhaltigen Verarbeitungstechniken. Der Entwicklungsfokus bei HUGO BOSS liegt darauf, die Ansprüche der Kunden sowohl an Qualität, Passformsicherheit und konsistente Markenführung als auch an ausgezeichnetes und innovatives Design zu erfüllen.
Kreativmanagement sammelt Inspiration aus unterschiedlichsten Bereichen
Das Kreativmanagement steht am Anfang des Produktentstehungsprozesses. Die Arbeit der Designteams umfasst die Definition der Kollektionsaussage, den Entwurf der Farb-, Themen-, Form- und Oberstoffkonzepte sowie die Festlegung der angestrebten Produktpreise. Am Anfang der Kollektionsentwicklung steht die Definition der benötigten Kollektionsinhalte. Zu diesem Zweck clustert HUGO BOSS seine Verkaufspunkte anhand verschiedener Charakteristika wie lokaler Kaufkraft, Klima und Markenumfeld. Die auf dieser Basis abgeleiteten Kollektionsmodule geben den Rahmen für die Entwicklung einer neuer Kollektion vor. In die Entwicklung fließen neben der Analyse der Abverkäufe der Spiegelsaison auch neue Farb- und Materialtrends sowie Ideen für innovative Verarbeitungstechniken ein, welche die Designabteilungen auf spezialisierten Fachmessen sammeln. Auch lassen sich die Designer beispielsweise von den Bereichen Architektur, Design und Kunst inspirieren und behalten die Entwicklung neuer Technologien sowie gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Trends im Blick. Um Modetrends noch frühzeitiger zu erkennen, greifen die Designteams in begrenztem Umfang zudem auf externe Berater wie beispielsweise Trendscouts zurück.
Die Frühjahr/Sommer 2016 Kollektion der BOSS Womenswear wurde von „Form und Funktion“, den Idealen des Bauhauses, inspiriert. Kontrastreiche Materialien, abstrakte Prints in kräftigen Farben sowie asymmetrische Schnittführungen kennzeichnen die gesamte Kollektion. Die BOSS Menswear setzt im Frühjahr/Sommer 2016 auf Multifunktion und lässt Formalwear und Functionalwear zu einem modernen Look verschmelzen. Die speziell entworfene „Traveller Collection“ entspricht dabei mit ihren präzise geschnittenen Silhouetten, ihren exklusiven Materialien und vielseitigen Funktionen (wie beispielsweise eine hohe Atmungsaktivität sowie Knitterfreiheit) den Ansprüchen des modernen Mannes.
Modellabteilung und technische Entwicklung verarbeiten kreative Entwürfe zu Prototypen weiter
Die kreativen Ideen der Designteams werden in einem zweiten Schritt von der Modellabteilung (Pattern Design) auf ihre schnitttechnische Umsetzbarkeit geprüft. Anschließend verarbeitet die technische Produktentwicklung die Modelle zu Prototypen weiter und testet ihre Eignung im industriellen Produktionsprozess. All dies geschieht im konzerneigenen Technical Center in Metzingen, dem größten Entwicklungszentrum des Konzerns. Hier werden zudem neue Verarbeitungstechniken entwickelt und getestet. So setzt das Unternehmen bei der Verarbeitung von Säumen und Nähten zunehmend innovative Schweiß- und Klebetechniken ein. Zudem verleiht HUGO BOSS seinen Produkten mit speziell entwickelten Färbetechniken einen ganz individuellen und modernen Look: Beim „Orange Dye“ werden Jeanshosen unter Zusatz von Orangenschalen eingefärbt. Neben dem handgemachten Effekt, den die Produkte dadurch erhalten, stellt der „Orange Dye“ durch die Verwendung natürlicher Materialien ein besonders nachhaltiges Färbeverfahren dar. Beim „Overdye“ werden Anzüge, die im Technical Center aus speziell für den Konzern entwickelten Materialien gefertigt werden, im ganzen Stück überfärbt. Die bewegte Oberfläche, die der Stoff bei dieser Technik dadurch erhält, dass er die Farbe nicht komplett annimmt, verleiht dem Anzug einen besonders lässigen und dennoch sehr hochwertigen Look.
An die Phase der Prototypenerstellung schließt sich das sogenannte Sampling an, das heißt die Anfertigung einer Musterkollektion und deren Präsentation und Verkauf an die internationalen Großhandelskunden. Schließlich werden die Produkte produziert und an die Großhandelskunden sowie den eigenen Einzelhandel ausgeliefert.
Produktentstehungsprozess bei HUGO BOSS
Der Forschungs- und Entwicklungsprozess steht am Anfang der Wertschöpfungskette und spielt insofern eine entscheidende Rolle für den späteren Kollektionserfolg.