Seite drucken

Moderater Anstieg des Konzernumsatzes erwartet

HUGO BOSS erwartet, dass die in vielen Märkten herausfordernde konjunkturelle und branchenspezifische Lage die Geschäftsentwicklung des Konzerns negativ beeinflussen wird. Unter Einbezug der beschriebenen Annahmen für die Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Branche im Jahr 2016 erwartet der Konzern eine Umsatzsteigerung im niedrigen einstelligen Prozentbereich auf währungsbereinigter Basis. Damit sollte das Unternehmenswachstum den Steigerungsraten der Weltwirtschaft und der Entwicklung der Branche insgesamt ungefähr entsprechen.

Region Europa trägt Wachstum des Konzerns

Im Jahr 2016 wird der Konzernumsatz voraussichtlich aufgrund von weiterhin soliden Zuwächsen in der größten Region des Konzerns, Europa, steigen. In Europa werden Umsatzanstiege in allen wichtigen Märkten erwartet, die von der zunehmenden Ausrichtung der Region auf den eigenen Einzelhandel und der Digitalisierung des Geschäftsmodells getragen werden sollten. Für die Region Amerika wird hingegen eine leicht negative Umsatzentwicklung prognostiziert. Dies reflektiert die schwierige, von einer hohen Rabattintensität geprägte Marktlage, die HUGO BOSS vor allem mit einer Veränderung seiner Distributionsstrategie im Großhandelsgeschäft adressiert. Diese beinhaltet insbesondere die Limitierung des Vertriebs der BOSS Kernmarke in diesem Distributionskanal. In Asien wird sich der Umsatz voraussichtlich aufgrund der Herausforderungen im chinesischen Markt leicht negativ entwickeln. Im Zuge der Angleichung seiner globalen Preisarchitektur passt HUGO BOSS die Verkaufspreise in Asien weitgehender als bislang an die Niveaus in Europa und Amerika an. Trotz der erwarteten Stärkung der Nachfrage wird sich dies kurzfristig negativ in der Umsatzentwicklung niederschlagen. Der Umsatz im Segment Lizenzen sollte sich hingegen leicht positiv entwickeln. Konzernstrategie

Eigener Einzelhandel wird voraussichtlich überdurchschnittlich zulegen

Der Umsatz im eigenen Einzelhandel wird sich im Jahr 2016 im Vergleich zum Gesamtkonzern voraussichtlich überdurchschnittlich positiv entwickeln. Dazu wird insbesondere auch das Online-Geschäft beitragen. Der Ausbau des eigenen Store-Netzes und Übernahmen sollten einen Wachstumsbeitrag im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zur Umsatzentwicklung im konzerneigenen Einzelhandel leisten.

Ausbau und Aufwertung des Store-Netzes

Der Umfang der Expansion wird sich allerdings im Vergleich zu den Vorjahren verringern. Neben der Eröffnung von rund 20 freistehenden Stores plant HUGO BOSS den weiteren Ausbau seines Shop-in-Shop-Portfolios bei ausgewählten Handelspartnern und die fallweise Übernahme des Managements bestehender Flächen in Department Stores. Der Konzern übernimmt darüber hinaus zum 1. Januar 2016 alle drei freistehenden Stores seines Franchisepartners in Malaysia sowie einen wichtigen Franchise-Store im Kaufhaus Gum in Moskau. Im Zuge der qualitativen Aufwertung und Optimierung seines Store-Portfolios wird der Konzern allerdings auch Verkaufspunkte schließen. In einigen Fällen steht diese Entwicklung im Zusammenhang mit der Verlagerung und Konsolidierung bestehender Stores in hochwertigeren und größeren Verkaufspunkten. Darüber hinaus wird HUGO BOSS in Europa kleinere Shop-in-Shops schließen. Die geplante Renovierung von mehr als 100 Verkaufspunkten im Jahr 2016 wird das Store-Netz aufwerten und das Kundenerlebnis im eigenen Einzelhandel weiter verbessern.

Übernahme- und Konsolidierungseffekte belasten Umsatzentwicklung im Großhandelsbereich

Für den Großhandelsbereich wird ein Umsatzrückgang im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich prognostiziert. Dies ist eine Folge der Veränderung der Distributionsstrategie im US-Markt sowie von Übernahmen. Der in übernommenen Verkaufspunkten erzielte Umsatz wird statt dem Großhandelsbereich dem Einzelhandelsbereich zugerechnet. Auch die fortschreitende Konsolidierung des Kundenportfolios und die damit verbundene rückläufige Geschäftsentwicklung mit kleineren Handelspartnern wird die Umsatzentwicklung in diesem Vertriebskanal negativ beeinflussen.

Stabile Entwicklung der Rohertragsmarge prognostiziert

Der wachsende Umsatzanteil des eigenen Einzelhandels wird die Entwicklung der Konzernrohertragsmarge im Jahr 2016 voraussichtlich unterstützen. Die in diesem Vertriebskanal erwirtschaftete Rohertragsmarge liegt über der des Großhandelsgeschäfts. Die geplanten Preisanpassungen in Asien werden diesen Effekt allerdings kompensieren, so dass der Konzern von einer insgesamt stabilen Rohertragsmargenentwicklung im Gesamtjahr ausgeht.

Forcierter Wandel des Geschäftsmodells lässt operative Aufwendungen steigen

Die operativen Aufwendungen des Konzerns werden vor allem durch die fortgesetzte Transformation zu einem konsequent kundenorientierten Geschäftsmodell beeinflusst. HUGO BOSS investiert in diesem Zusammenhang in die Qualität seiner Systeme und Prozesse im eigenen Einzelhandel. Insbesondere schafft der Konzern die IT- und logistikbezogenen Voraussetzungen, um sein Online-Geschäft in Europa zukünftig selbst abzuwickeln und Omnichannel-Services anzubieten. Darüber hinaus wird HUGO BOSS seine Markenkommunikationsaktivitäten weiter ausbauen, um die Kundennachfrage zu verstärken. Dabei stehen die Aufwertung der hugoboss.com-Website und der Ausbau der Markenpräsenz in den verschiedenen digitalen Kanälen im Mittelpunkt. Der Anteil der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen am Konzernumsatz sollte ungefähr stabil bleiben. Die Nachverhandlung von Mietverträgen im eigenen Einzelhandel und das strikte Management der Verwaltungsaufwendungen werden den Anstieg der operativen Aufwendungen insgesamt abmildern.

Rückläufige Entwicklung des EBITDA vor Sondereffekten erwartet

Das operative Ergebnis (EBITDA vor Sondereffekten) wird im Jahr 2016 voraussichtlich im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zurückgehen. Effekte aus der stärkeren Angleichung regional unterschiedlicher Preisarchitekturen und der Transformation des Geschäftsmodells werden dabei den positiven Einfluss des erwarteten Umsatzwachstums überkompensieren. Diese Prognose basiert auf der Annahme einer ungefähr stabilen Umsatzentwicklung auf vergleichbarer Fläche im eigenen Einzelhandel. Der Abschreibungsaufwand wird infolge der höheren Investitionstätigkeit im Vorjahr deutlich steigen. Das Finanzergebnis sollte sich jedoch aufgrund geringerer Währungseffekte, die im Vorjahr einen wesentlichen, negativen Effekt hatten, verbessern. Für das Konzernergebnis und das Ergebnis je Aktie wird deshalb eine im Verhältnis zum EBITDA vor Sondereffekten ähnliche Entwicklung erwartet.

Kurzfristiges operatives Nettovermögen soll im Verhältnis zum Umsatz sinken

Das strikte Management des kurzfristigen operativen Nettovermögens (Trade Net Working Capital) genießt weiterhin hohe Priorität, um Verbesserungen des operativen Cashflows zu unterstützen. Im Jahr 2016 strebt der Konzern an, das kurzfristige operative Nettovermögen im Verhältnis zum Umsatz moderat zu reduzieren. Verbesserungspotenzial wird insbesondere bei der Verringerung der Vorratsreichweite gesehen. Eine optimierte Planung des Warenbedarfs sowie die erhöhte Flexibilität und Geschwindigkeit in der Warensteuerung werden eine Verringerung der Vorratsreichweite vor allem im eigenen Einzelhandel unterstützen.

Eigener Einzelhandel bildet Schwerpunkt der Investitionstätigkeit

Der eigene Einzelhandel wird auch im Jahr 2016 den Schwerpunkt der Investitionstätigkeit des Konzerns bilden. Die Investitionen in die Renovierung bestehender Einzelhandelsgeschäfte werden dabei die Aufwendungen im Zusammenhang mit der Eröffnung neuer Stores übertreffen. Darüber hinaus wird der Konzern seine operative Infrastruktur vor allem in den Bereichen IT und Logistik stärken. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Umsetzung von Maßnahmen zur Einführung von Omnichannel-Services. Zudem investiert das Unternehmen in Infrastrukturmaßnahmen an seinem Hauptsitz in Metzingen. Im Jahr 2016 wird der Investitionsaufwand dementsprechend zwischen 200 Mio. EUR und 220 Mio. EUR betragen.

Deutlich positiver Free Cashflow erwartet

Im Jahr 2016 erwartet der Konzern einen wiederum deutlich positiven Free Cashflow. Der Free Cashflow soll im Wesentlichen zur Finanzierung der Dividendenausschüttung verwendet werden. Der Konzern geht dementsprechend davon aus, dass die Nettofinanzverbindlichkeiten zum Jahresende in etwa auf Vorjahreshöhe liegen werden. Insbesondere vor dem Hintergrund seiner starken Innenfinanzierungskraft und der im Jahr 2015 erfolgten Refinanzierung des Konsortialkredits, der den Liquiditätsbedarf des Unternehmens langfristig zu vorteilhaften Konditionen sichert, plant der Konzern keine wesentlichen Finanzierungsaktivitäten im Jahr 2016.

Dividendenvorschlag sieht unveränderte Dividende je Aktie vor

HUGO BOSS verfolgt eine ertragsorientierte Ausschüttungspolitik, die die Aktionäre angemessen an der Gewinnentwicklung des Konzerns beteiligt. Es sollen regelmäßig zwischen 60 % und 80 % des Konzerngewinns an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Vorstand und Aufsichtsrat beabsichtigen der Hauptversammlung am 19. Mai 2016 eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende von 3,62 EUR je Aktie für das Geschäftsjahr 2015 vorzuschlagen (2014: 3,62 EUR). Der Vorschlag entspricht einer Ausschüttungsquote von 78 % des auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallenden Konzernergebnisses im Jahr 2015 (2014: 75 %). Er spiegelt die bilanzielle Stärke der Gesellschaft und ihre positiven Wachstumsaussichten für die nächsten Jahre wider. Sofern die Aktionäre dem Vorschlag zustimmen, wird die Dividende am Folgetag der Hauptversammlung, dem 20. Mai 2016, ausgezahlt. Basierend auf der Anzahl der am Jahresende ausstehenden Aktien wird die Ausschüttungssumme 250 Mio. EUR betragen (2014: 250 Mio. EUR).

Konzern plant Wachstum über das Jahr 2016 hinaus

Der Konzern plant, auch über das Jahr 2016 hinaus seinen Umsatz zu steigern. Die Konzernstrategie ist dabei auf organisches Wachstum des bestehenden Markenportfolios ausgerichtet. Das mittelfristige Umsatzwachstum wird aber voraussichtlich unterhalb des ursprünglichen Ziels einer durchschnittlichen jährlichen Umsatzsteigerung im hohen einstelligen Prozentbereich im Zeitraum zwischen 2015 und 2020 liegen. Im Jahr 2020 werden voraussichtlich rund 75 % der Umsätze im eigenen Einzelhandel erwirtschaftet werden. Auch die bereinigte operative Marge (EBITDA vor Sondereffekten) soll mittelfristig wieder verbessert werden. Allerdings geht der Konzern nicht mehr davon aus, die bereinigte operative Marge auf 25 % steigern zu können. Fortgesetzt ungünstige gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Marktentwicklungen in wichtigen Absatzmärkten, Kosteninflation in den Beschaffungsprozessen und unerwartete Nachfrageschwankungen im eigenen Einzelhandel könnten negative finanzielle Auswirkungen nach sich ziehen, aufgrund derer die tatsächliche Entwicklung der Finanzergebnisse von der Prognose abweichen könnte. Der Konzern hat Vorkehrungen getroffen, um die Wahrscheinlichkeit und die Auswirkungen eines Eintritts dieser und weiterer Risiken zu begrenzen. Einzelheiten sind dem Risikobericht zu entnehmen. Risikobericht

Zielerreichung und Prognose

 

 

Ziele 2015

 

Ergebnis 2015

 

Prognose 2016

1

Auf währungsbereinigter Basis.

Konzernumsatz1

 

Solider Anstieg

 

+3%

 

Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich

Umsatz nach Regionen1

 

Solides Wachstum in allen Regionen

 

 

 

 

Europa

 

 

 

+6%

 

Solider Anstieg

Amerika

 

 

 

−1%

 

Leichter Rückgang

Asien/Pazifik

 

 

 

−3%

 

Leichter Rückgang

Umsatz nach Vertriebskanälen1

 

 

 

 

 

 

Konzerneigener Einzelhandel

 

Im Vergleich zum Gesamtkonzern überdurchschnittliche Entwicklung

 

+7%

 

Im Vergleich zum Gesamtkonzern überdurchschnittliche Entwicklung

Großhandel

 

Im Vergleich zum Gesamtkonzern unterdurchschnittliche Entwicklung

 

−3%

 

Rückgang im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich

Lizenzen

 

Wachstum

 

+8%

 

Moderates Wachstum

EBITDA vor Sondereffekten

 

Solider Anstieg

 

+1%

 

Rückgang im niedrigen zweistelligen Prozentbereich

Kurzfristiges operatives Nettovermögen

 

Rückgang im Verhältnis zum Konzernumsatz

 

Anstieg um 40 Basispunkte im Verhältnis zum Umsatz auf 19,5%

 

Moderater Rückgang im Verhältnis zum Konzernumsatz

Investitionen

 

200 Mio. EUR bis 220 Mio. EUR

 

220 Mio. EUR

 

200 Mio. EUR bis 220 Mio. EUR

Konzerneigene Einzelhandelsgeschäfte

 

Fortgesetzte Expansion

 

Eröffnung von 21 neuen freistehenden Geschäften, Gesamtzahl eigener Geschäfte steigt um netto 72 auf 1.113

 

Eröffnung von rund 20 neuen freistehenden Geschäften, Aufwertung und Optimierung des Store-Portfolios

Free Cashflow

 

Erzielung eines deutlich positiven Free Cashflows

 

208 Mio. EUR

 

Erzielung eines deutlich positiven Free Cashflows

Nettoverschuldung

 

Erzielung einer positiven Nettofinanzposition bis Jahresende

 

Nettoverschuldung steigt auf 82 Mio. EUR

 

Nettoverschuldung in etwa auf Vorjahresniveau

Seite drucken