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Finanzmanagement und Finanzierungsgrundsätze

Kern des konzernweiten Finanzmanagements ist die Sicherung des starken Finanzprofils, der Bonität und damit einhergehend der finanziellen Stabilität des Konzerns. Es ist konsequent darauf ausgerichtet, die strategische und operative Entwicklung des Unternehmens zu unterstützen. Ziel ist der jederzeitige Zugang zu Kapital und vorteilhaften Finanzierungskonditionen.

Zentrale Bündelung des weltweiten Finanzmanagements

Das konzernweite Finanzmanagement umfasst dabei neben der Konzernfinanzierung das Cash- und Liquiditätsmanagement, das Management von Marktpreisrisiken sowie von Kreditausfallrisiken. Diese Aufgaben sind bei HUGO BOSS zentral in der Konzern-Treasury-Abteilung organisiert. Dem weltweiten Finanzmanagement liegen konzerneinheitliche Grundsätze und Richtlinien zugrunde. Auf Ebene der Tochtergesellschaften verantworten die Finanzleiter die Einhaltung der Treasury-Richtlinien.

Das externe Finanzierungsvolumen des HUGO BOSS Konzerns wird im Wesentlichen durch die HUGO BOSS International B.V. aufgenommen. Auf diese Weise können Größenvorteile genutzt und Kapitalkosten optimiert werden. Nur in Ausnahmefällen schließen Konzerngesellschaften in Abstimmung mit dem zentralen Finanzmanagement direkt externe Finanzierungen ab, etwa wenn die Nutzung lokaler Kredit- und Kapitalmärkte wirtschaftlich vorteilhaft ist. Gehen die Konzerngesellschaften direkt externe Kreditgeschäfte ein, gibt die HUGO BOSS AG in Ausnahmefällen Garantien oder Patronatserklärungen ab.

In ihrer Funktion als „In-House-Bank“ stellt die HUGO BOSS International B.V. diese Mittel über konzerninterne Darlehen den Konzerngesellschaften mit erhöhtem Finanzierungsbedarf zur Verfügung. Diese Darlehen werden in der Landeswährung der jeweiligen Vertriebsgesellschaft begeben und haben größtenteils den Charakter eines Kontokorrentkredits.

Im Rahmen des Cash- und Liquiditätsmanagements optimiert und zentralisiert die Konzern-Treasury-Abteilung Zahlungsströme und stellt die konzernweite Liquidität sicher. Die wichtigste Liquiditätsquelle des Konzerns stellen dabei die Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit der einzelnen Konzerngesellschaften dar.

Mithilfe effizienter Cash-Management-Systeme werden Liquiditätsüberschüsse einzelner Konzernunternehmen genutzt, um den Finanzbedarf anderer zu decken (Cash-Pooling). Durch diesen konzerninternen Finanzausgleich wird der externe Finanzierungsbedarf reduziert und der Nettozinsaufwand gesenkt.

Fremdkapitalausstattung und Finanzierungsstruktur

Bei der Auswahl der Finanzierungsinstrumente werden Marktkapazität, Finanzierungskosten, Investorendiversifikation, Flexibilität, Kreditauflagen und Fälligkeiten berücksichtigt. Finanzmittel werden dabei hauptsächlich in der Konzernwährung Euro aufgenommen. Konzernanhang, Textziffer 27 und Textziffer 30

Konsortialkredit sichert langfristig finanzielle Flexibilität

Der Konzern hat im Oktober 2015 einen neuen syndizierten Kreditrahmen über 450 Mio. Euro unterzeichnet. Die revolvierende Kreditfazilität mit einem internationalen Bankenkonsortium, bestehend aus sechs Kreditinstituten, hat eine Grundlaufzeit von fünf Jahren. Sie verfügt darüber hinaus über zwei Verlängerungsoptionen von jeweils einem Jahr. Mit dieser Finanzierung wurde der ursprünglich im März 2018 fällige Kreditrahmen in Höhe von 450 Mio. EUR frühzeitig refinanziert. Durch die vorzeitige Refinanzierung der Kreditlinie konnte HUGO BOSS das positive Marktumfeld nutzen und attraktive Konditionen vereinbaren.

Der Kreditrahmen dient der langfristigen Sicherung der Liquidität des Unternehmens und damit auch der finanziellen Absicherung der Wachstumsstrategie. Zum Bilanzstichtag wurden 75 Mio. EUR aus dem Konsortialkredit in Anspruch genommen. Zur weiteren Liquiditätssicherung verfügt der Konzern über bilaterale Kreditlinien im Gesamtvolumen von 257 Mio. EUR, von denen zum 31. Dezember 2015 89 Mio. EUR beansprucht wurden. Neben den ungenutzten Kreditlinien in Höhe von 543 Mio. EUR verfügt der Konzern zum Bilanzstichtag über 81 Mio. EUR liquide Mittel. Im Gegensatz zum Vorjahr sind keine liquiden Mitteln auf Termingeldkonten mit einer Laufzeit von bis zu drei Monaten angelegt (2014: 10 Mio. EUR).

Finanzierungskonditionen

Der Konsortialkreditvertrag enthält eine marktübliche Vereinbarung zur Einhaltung der Kennziffer (Covenant) der Finanzierungsstärke, die als Verhältnis von Nettoverschuldung zu operativem Gewinn (EBITDA vor Sondereffekten) definiert ist. Der maximal zulässige Höchstwert liegt dabei über dem im Rahmen der abgelösten Finanzierung vereinbarten Höchstwert. Konzernanhang, Textziffer 27

Finanzierungsstärke zum 31. Dezember1

Finanzierungsstärke zum 31. Dezember (Balkendiagramm)

1 Nettoverschuldung/EBITDA vor Sondereffekten.

Finanzierungsstärke auf Vorjahresniveau

Zum 31. Dezember 2015 lag HUGO BOSS hier wie bereits in den vorangegangenen Geschäftsjahren deutlich unter dem maximal zulässigen Höchstwert. Zum Bilanzstichtag befindet sich die Kennzahl zur Finanzierungsstärke mit einem Wert von 0,1 auf dem Niveau des Vorjahres.

Die Finanzverbindlichkeiten des HUGO BOSS Konzerns sind größtenteils variabel verzinslich und unterliegen zum überwiegenden Teil einer kurzfristigen Zinsbindung. Von den variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 135 Mio. EUR waren zum 31. Dezember 2015 rund 10 Mio. EUR durch Payer-Swaps gegen einen Zinsanstieg gesichert. Weitere fest verzinsliche Darlehen unterliegen keinem Zinsänderungsrisiko. Konzernanhang, Textziffer 27

Im Zusammenhang mit Grundstücken und Gebäuden existieren Grundschulden in Höhe von 39 Mio. EUR (2014: 42 Mio. EUR).

Ausserbilanzielle Finanzierungsinstrumente

Ergänzt wird die Finanzierung durch Operating-Leasing-Verträge für konzerneigene Einzelhandelsstandorte sowie für Logistik- und Verwaltungsimmobilien. Konzernanhang, Textziffer 33

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