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Vermögenslage

Die fortgeführte Expansion des konzerneigenen Einzelhandels prägte auch im Geschäftsjahr 2015 die Entwicklung der bilanziellen Kennzahlen des HUGO BOSS Konzerns. Investitionen in das weltweite Vertriebsnetz führten zu einem Anstieg des Anlage- und Vorratsvermögens. Die Effizienz des kurzfristigen Kapitaleinsatzes, definiert als Verhältnis von kurzfristigem operativen Nettovermögen zum Umsatz, lag zum Bilanzstichtag leicht über dem zum Jahresende 2014 erreichten Niveau.

Bilanzstruktur zum 31. Dezember (in %)

Bilanzstruktur zum 31. Dezember (in %) – Aktiva (Balkendiagramm)

Für absolute Zahlen siehe Konzernbilanz

Erhöhtes Vorrats- und Anlagevermögen bedingen Anstieg der Bilanzsumme

Die Bilanzsumme stieg zum Ende des Geschäftsjahres 2015 um 8 % auf 1.800 Mio. EUR (31. Dezember 2014: 1.662 Mio. EUR). Diese Veränderung wurde insbesondere durch einen Anstieg der Vorräte und des Anlagevermögens getrieben, wobei Währungseffekte sowie die Expansion im konzerneigenen Einzelhandel eine wesentliche Rolle spielten. Der Anteil der kurzfristigen Vermögenswerte lag mit 58 % unter dem Niveau des Vorjahres (31. Dezember 2014: 60 %). Entsprechend belief sich der Anteil der langfristigen Vermögenswerte zum 31. Dezember 2015 auf 42 % (31. Dezember 2014: 40 %).

Anstieg des Anlagevermögens aufgrund von höheren Investitionen

Das Anlagevermögen lag zum Ende des Berichtszeitraums mit 622 Mio. EUR um 17 % über dem Vorjahresniveau (31. Dezember 2014: 531 Mio. EUR). Ursächlich hierfür war neben Währungseffekten insbesondere der Anstieg der Investitionen. Finanzlage, Investitionen

Vorräte zum 31. Dezember (in Mio. EUR)

Vorräte zum 31. Dezember (in Mio. EUR) (Balkendiagramm)

Währungsbereinigter Anstieg des Vorratsvermögens von 3 %

Die Vorräte stiegen zum 31. Dezember 2015 um 10 % auf 560 Mio. EUR (31. Dezember 2014: 507 Mio. EUR). Bereinigt um Wechselkurseffekte begrenzte sich der Anstieg auf 3 %. Das leicht höhere Vorratsvolumen war insbesondere durch die weitere Expansion im konzerneigenen Einzelhandel getrieben.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember (in Mio. EUR)

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember (in Mio. EUR) (Balkendiagramm)

Währungsbereinigter Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 7 %

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sanken im Vergleich zum Vorjahr um 4 % auf 240 Mio. EUR (31. Dezember 2014: 251 Mio. EUR). Bereinigt um Wechselkurseffekte entspricht dies einem Rückgang von 7 %. Maßgeblich für diese Entwicklung war der rückläufige Umsatz im Großhandelsgeschäft in der Berichtsperiode.

Die sonstigen Vermögenswerte erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 22 % auf 297 Mio. EUR (31. Dezember 2014: 243 Mio. EUR). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf einen Anstieg der aktiven latenten Steuern aufgrund zusätzlicher temporärer Differenzen, höhere Ertragsteuerforderungen sowie höhere Erstattungsansprüche aus Retouren zurückzuführen. Konzernanhang, Textziffer 7

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 81 Mio. EUR (31. Dezember 2014: 129 Mio. EUR). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf die rückläufige Entwicklung des Free Cashflows zurückzuführen. Finanzlage, Kapitalflussrechnung

Bilanzstruktur zum 31. Dezember (in %)

Bilanzstruktur zum 31. Dezember (in %) – Passiva (Balkendiagramm)

Für absolute Zahlen siehe Konzernbilanz

Eigenkapitalquote steigt auf 53 %

Das Eigenkapital erhöhte sich zum Bilanzstichtag um 13 % auf 956 Mio. EUR (31. Dezember 2014: 844 Mio. EUR). Somit stieg die Eigenkapitalquote zum Bilanzstichtag auf 53 % (31. Dezember 2014: 51 %).

Die Rückstellungen und latenten Steuern lagen mit 183 Mio. EUR um 7 % unter dem Vorjahresniveau (31. Dezember 2014: 196 Mio. EUR). Darin enthalten sind Rückstellungen für Pensionen und andere Personalaufwendungen in Höhe von 94 Mio. EUR (31. Dezember 2014: 91 Mio. EUR). Sonstige Rückstellungen sind mit 81 Mio. EUR (31. Dezember 2014: 95 Mio. EUR) und passive latente Steuern mit 8 Mio. EUR (31. Dezember 2014: 10 Mio. EUR) enthalten. Der Rückgang der sonstigen Rückstellungen ergibt sich im Wesentlichen aus dem Verbrauch der im Vorjahr gebildeten Rückstellung für die vorzeitige Vertragsauflösung mit einem Handelsagenten im Nahen Osten sowie die Auflösung der im Vorjahr gebildeten Rückstellung im Zuge des Verkaufs des Produktionsstandortes in Cleveland, Ohio. Konzernanhang, Textziffer 25

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember (in Mio. EUR)

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember (in Mio. EUR) (Balkendiagramm)

Währungsbereinigter Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 2 %

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr volumenbedingt um 6 % auf 272 Mio. EUR (31. Dezember 2014: 255 Mio. EUR). Währungsbereinigt entspricht dies einem Anstieg von 2 %.

Die sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 10 % auf 214 Mio. EUR (31. Dezember 2014: 195 Mio. EUR) und enthalten neben Umsatzsteuerschulden und ausstehenden Sozialversicherungsbeiträgen im Wesentlichen abgegrenzte Schulden aus Mietverpflichtungen für den konzerneigenen Einzelhandel sowie für Urlaubsansprüche, Löhne und Gehälter. Die Veränderung zum Vorjahr ergibt sich hauptsächlich aus einer Erhöhung der abgegrenzten Schulden aus Mietverpflichtungen im Rahmen der Expansion im konzerneigenen Einzelhandel.

Die Summe der kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten erhöhte sich zum Bilanzstichtag um 3 % auf 176 Mio. EUR (31. Dezember 2014: 172 Mio. EUR). Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung war der erhöhte Mittelabfluss aus Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände. Aufgrund günstiger Zinskonditionen wurden zum Bilanzstichtag neben der Inanspruchnahme des Konsortialkredits in Höhe von 75 Mio. EUR (31. Dezember 2014: 100 Mio. EUR) vermehrt auch kurzfristige Kreditlinien zur Finanzierung herangezogen.

Kurzfristiges operatives Nettovermögen (in % des Umsatzes)

Kurzfristiges operatives Nettovermögen (in % des Umsatzes) (Balkendiagramm)

Positive Entwicklung des kurzfristigen operativen Nettovermögens in lokalen Währungen

Das kurzfristige operative Nettovermögen (Trade Net Working Capital) stellt die zentrale Steuerungsgröße des HUGO BOSS Konzerns zur Messung eines effizienten Kapitaleinsatzes dar. Als Komponenten gehen dabei ausschließlich die drei operativen Bestandsgrößen Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in die Berechnung dieser Kennzahl ein. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich das kurzfristige operative Nettovermögen um 5 % auf 528 Mio. EUR (31. Dezember 2014: 503 Mio. EUR). In lokalen Währungen lag der Wert dieser Kennziffer um 2 % unter dem Wert des Vorjahres. Der Anstieg der Vorräte wurde durch geringere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und erhöhte Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen vollständig kompensiert. Der gleitende Durchschnitt des kurzfristigen operativen Nettovermögens im Verhältnis zum Umsatz auf Basis der letzten vier Quartale lag mit 19,5 % um 40 Basispunkte über dem Niveau des Vorjahres (2014: 19,1 %).

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